laughinpea's Journal, 24 Apr 14

...und dann denke ich, kommt es wirklich auf den Einzelnen an. So wie es Menschen gibt, die schneller zunehmen als andere, so gibts Menschen, die schneller abnehmen als andere.  

@Laughinpea: Ich möchte mich auch überhaupt nicht streiten. Gerade im Bereich der Ernährung gibt es viele Meinungen und Studien, die stark auseinander laufen. Ich mag es nur einfach nicht, wenn jemand in Richtung beleidigend wird bei einer Sache, bei der er scheinbar sehr wenig Ahnung hat und sich nur auf "hören/sagen" beschränktes Wissen bezieht. Wenn ich etwas schreibe, hat das schon Hand und Fuß, wobei ich sicherlich zugebe, dass es auch gegenteilige Meinungen gibt, die ich auch akzeptiere, solange Sie fundiert sind. Meine kleine Rechnung oben ist übrigens bewiesen (7000kcal=ca.1kg Körperfett)...Da kann ja jeder selbst mal ausrechnen, wieviel Gramm Körperfett jeder in der Lage ist, bei seiner Ernährung pro Woche zu verlieren. Bin gespannt wer auf mehr als 500g kommt. 

Ich habe ja auch niemals bestritten, dass es nicht möglich ist, mehr als 500g die Woche abzunehmen. Ich sprach von Körperfett.....Man kann so viel anderes Gewicht verlieren (Wasser, Muskeln, Nahrungsausscheidungen, etc.).. Klar kann man auch 2 kg die Woche abnehmen, ist nur die Frage, welche Art von Gewicht man verliert. 

Benjamin.Huecker Hierbei wird weder die Stoffwechselart berücksichtigt, noch ob jemand sehr aktiv ist. Ebenso wird das eigene Körpergewicht nicht berücksichtigt. Eine erhöhter Kalorienbedarf z.B. durch HIIT kann die Fettverbrennung stark verbessern. Deine Aussage mag OFT zutreffen, aber FIX ist das definitiv nicht. Ich kann deutlich mehr Fett pro Woche verlieren, muss dann aber in Kauf nehmen, dass ich auch Muskelmasse abbaue. 

Ja, das habe ich ja eben auch ausgeführt. Es ging mir ums gesunde abnehmen, sprich, Körperfett verlieren, ohne Muskelmasse abzubauen. Wenn ich mich da etwas unklar ausgedrückt habe, so war das nicht beabsichtigt. Mir ging es einzig und allein um den Verlust von Körperfett, ohne dem Körper dabei zu schaden. 

Habe selber vor einem Jahr innerhalb von einem Monat ziemlich genau 10kg abgenommen. Dabei gehe ich von einer Zusammensetzung im Worstcase aus: -2kg Wasser -4kg Fett -4kg Muskeln Und das ist wirklich negativ betrachtet...Es sind also definitiv relativ problemlos mehr als 500g pro Woche möglich. Und ich hab damals nichtmal gehungert. 

Du brauchst ja auch nicht hungern. Aber um abzunehmen, benötigst du ein Kaloriendefizit. Erhöhst du also deine Nahrungszufur und kompensierst das gleichzeitig mit Sport, so bist du satt und fit :).... Ja, wenn du deinen Worstcase aber selbst betrachtest, auch, hast du dabei auch Muskelmasse verloren, das ist "meiner Meinung nach" nicht im Sinne des Erfinders. Denn Muskeln sind ja im austrainierten Zustand nicht nur schön, Sie sind auch die größtem Energievernichter des Körpers. Sprich, mehr Muskeln=mehr Energiebedarf...Mehr Energiebedaf=mehr Nahrungszufuhr...mehr Nahrungszufuhr=satt und zufrieden :)...Man nimmt halt nur langsamer ab, das gebe ich zu. aber dafür eben auf lange Sicht gesehen effektiver. 

Du kannst deine Muskeln auch behalten und TROTZDEM Fett abnehmen. Stichwort Carb-Backloading. Wenn du wissen willst, warum es geht, musste John Kiefers Buch lesen ;) Kurz un knapp: Bis zum Training keine Cars => Cortisol bleibt im Körper und die Fettverbrennung läuft (Körper bleibt Katabol). Zum Training hin kommen die ersten Carbs ins Spiel um. Nach dem Training kommen dann massiv Carbs mit hohem Glykämischen Index zum Einsatz die eine starke Ausschüttung von Insulin verursachen. Dadurch wird der Körper in der wichtigen Regenerationsphase STARK anabol. => Du verlierst tagsüber Fett und hälst mit ein paar Tricks deine Muskeln (zuführung von Whey Isolat in moderaten Mengen) => Abends baust Muskeln auf ohne Fett zuzunehmen Funktioniert leider nur bedingt bei Frauen und setzt bei Männern ein SEHR intensives Krafttraining voraus, daher habe ich diesen Vorschlag nicht gemacht. Wie gesagt: Es geht durchaus. Erfordert aber perfektes Timing der Zunahme von Makronährstoffen. Das ist natürlich nur SEHR schwer umzusetzen, aber wer das schafft wird mit angeblich unmöglichen Ergebnissen belohnt ;) 

Ich esse keine Carbs :)...Ich versuche, meine Carbs unter 30g pro Tag zu halten....Esse dafür mehr Fett :)...Klappt auch, nur etwas langsamer.... 

@Benjamin.Huecker: Das ist dann aber schon eine ketogene Ernährungsweise. Machst Du das nur temporär oder ernährst Du Dich generell so? Hab auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, mal 9-12 Wochen in Ketose zu gehen. Aber das wär mir sicher doch zu heftig... 

Ich gleiche das durch erhöhte Fettzufuhr aus. Ich mache das nicht temporär, ernähre mich dauerhaft so(also seit ca.1 Jahr). Mir geht es wirklich gut dabei, meine Blutwerte sind gut wie nie und der Arzt ist voll zufrieden mit mir. Die Ernährungsart nach der ich mich ernähre heißt LCHF. Kannst dir ja mal durchlesen, wenn du magst. 

Ja ich hab schon über LCHF gelesen. Allerdings, so hab ich es in Erinnerung, geht man da bei den Carbs nicht über 100g. Das fällt mir schon schwer denn auch in Gemüse sind ja lange Carbs drin... Mich würd ja mal dein Ernährungsplan interessieren... wenn ich darf ;-) 

Sicher darfst du das....Ich versuche, meine Carbs möglichst unter 30g zu halten. Das gelingt mir allerdings nicht jeden Tag. 50g schaffe ich aber immer. Und das ist wirklich kein Problem. Ich hatte bspw. heute zum Mittag gebackenen Camenbert aus der Kantine, leider mit Parniermehl.Deshalb heute etwas erhöht. Mache mir da aber nicht so den Streß, solange ich die 50g nicht kratze :) 

Viele werden sich jetzt fragen: "Warum so wenig Kohlenhydrate? Wozu soll das dienen?". Denkst Du es wäre sinnvoll mal den Zusammenhang von Kohlenhydraten, Blutzuckerspiegel und Insulinausstoß zu erläutern? Oder würde das niemanden interessieren? 

Ich denke mir jetzt mal so laienhaft, je weniger Kohlenhydrate, desto weniger steigt der Blutzuckerspiegel und desto weniger Insulin wird ausgeschüttet?  

So ist es. Und ohne Insulin werden die Fettzellen nicht aufgeschlossen und das Fett kann nicht eingelagert werden. Auf diese Art kann man dann getrost fettiger essen, man sollte aber darauf achten, gesunde Fette zu essen. Und, Speisefett ist nicht gleich Körperfett! Am ungünstigsten ist der Fall, gleichzeitig schnelle(kurzkettige) Kohlenhydrate und fett zu essen. So hab ichs gelesen... ;-) 

@laughinpea: So in etwa kannst du das sagen. Also vereinfacht ausgedrückt sind Kohlenhydrate ja nichts anderes als Zucker. Bei kohlenhydratreicher Ernährung steigt der Blutzuckerspiegel an. Um den Blutzuckerspiegel zu senken produziert der Körper Insulin um den Blutzucker möglichst schnell im Körper zu verteilen. Die Körperzellen können aber nur eine begrenzte Menge aufnehmen, der Rest wird als Speicherzucker in Leber und Muskelgewebe eingelagert und in den Fettzellen gespeichert. Das Insulin lässt den Blutzuckerspiegel schnell sinken, das führt zu Heißhungerattacken - ein Teufelskreis entsteht. Das heißt: Hälst du die Kohlenhydratzufuhr in Grenzen, hälst du auch den Blutzucker- und Insulinspiegel in Grenzen. Durch die erhöhte Ausschüttung von Insulin gerät der Stoffwechsel stark durcheinander.Die Bauchspeicheldrüse ist überlastet und kann nicht mehr für ausreichenden Nachschub sorgen. Insulin schließt die Körperzellen für den Zucker auf und zwar nicht nur die Muskelzelle zur Energiegewinnung, sondern auch die Fettzelle zum Speichern von Fett und Glukose. Die vermehrt aufgenommene Glukose hemmt den Fettabbau. Insulin fördert sogar den Fettaufbau, denn es hält sozusagen die Tür einladend offen. Das ist besonders tragisch für übergewichtige Menschen mit erhöhten Insulinwerten. Wenn sie Sport treiben können sie praktisch kein Fett abnehmen, weil die Fettzellen immer noch "geöffnet" sind und auf Nachschub warten. Das ist jetzt zwar nur leicht vereinfacht dargestellt, hoffe aber, es ist etwas klar geworden. 

Danke Benjamin, super einleuchtend erklärt. Nur kann ich leider nicht komplett auf "süß", also Kohlenhydrate, verzichten. Ich habe die Art der Kohlenhydrate ja schon eingetauscht (Obst/Fruchtzucker statt Süßigkeiten/Industriezucker) und achte sehr darauf, dass ich nicht übermäßig davon zu mir nehme, aber ein Leben ohne Zucker bzw. süßes Essen kann ich dauerhaft/langfristig nicht umsetzen. 

Musst du ja garnicht.Schokolade mit 90% Kakaoanteil hat bspw.(13g KH/100g).Eine Normale Milka(Beispiel) hat 60g KH/100g).Solche Sachem machen auch schon einen riesen Unterschied. Ich habe Rezepte von Waffeln, über Brot, Brötchen, Pizzaboden bishin zu Kuchen und vieles mehr, fast ohne Kohlenhydrate. Wenn man Spaß am Kochen und Backen hat, geht das alles. Und es schmeckt mega. Und solche Sachen wie Sahne, oder Hollandaise bei Spargel sind ein muss :)...Früher habe ich da so vor zurück geschreckt....Heute nehme ich mehr Sahne als Kuchen. Und ehrlich. Geschmacklich gibt es keinen Unterschied. 

@laughinpea: das mit der sucht auf süsses ist auch nur eine gewohnheit des körpers. wir werden als kinder von anfang an an zucker gewöhnt und angefixt, mit eistee, cola, bonbons usw. Dabei braucht unser Körper diesen Zucker überhaupt nicht, aber wir verlieren den reellen Bezug zum Süssegefühl. Ich habe bis vor 2 Jahren allmorgendlich honig gegessen und tagsüber süssigkeiten. Seitdem ich das nicht mehr tue, habe ich ein besseres Süsseempfinden als früher. Wenn ich mir heute mal zucker in den kaffee mache, reichen mir 2 stück. damals waren es 4. wenn du also willst, kannst du komplett auf zucker und süsses verzichten.